Home KON-MED Warum die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V. (DITIB) kein Jugendhilfeträger werden darf

Warum die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V. (DITIB) kein Jugendhilfeträger werden darf

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DITIB ist der größte islamische Verband in Deutschland und will nun in Essen anerkannter Träger der freien Jugendhilfe werden. Dagegen hat sich breiter gesellschaftlicher Widerstand formiert. Diesem wollen wir uns in dieser Erklärung anschließen und im Folgenden darlegen, warum die DITIB kein Jugendhilfeträger werden darf. Die DITIB ist nicht demokratisch, sondern eine Institution des türkischen Staates. Sie untersteht der dauerhaften Leitung, Kontrolle und Aufsicht des staatlichen Präsidiums für religiöse Angelegenheiten (Diyanet İşleri Başkanlığı) der Türkei, welches früher dem türkischen Ministerpräsidentenamt angegliedert war und heute dem Präsidenten direkt unterstellt ist. Damit ist die DITIB der lange Arm von Erdogans Diktatur in Deutschland. Das zeigt sich in Kooperationen bis hin zu Verschmelzungen mit dem türkischen Geheimdienst und den rechtsradikalen Grauen Wölfen.1

Die Grauen Wölfe sind eine in der Türkei und Europa operierende, rechtsradikale Organisation. Sie organisieren Demonstrationen, auf denen Hass gegen unter anderem Kurd:innen geschürt wird und Kriege der Türkei verherrlicht werden. Völkerrechtswidrige Kriege wurden zuletzt auch von Imamen der DITIB Moscheen befürwortet und glorifiziert. Mitglieder der Grauen Wölfe begehen immer wieder Anschläge in und außerhalb der Türkei. Diese dienen der Einschüchterung der Opposition gegen Erdogan und demokratischer Kräfte, wie etwa der kurdischen Bewegung. Ein weiteres Feld der Grauen Wölfe ist die Rekrutierung junger Menschen unter dem Deckmantel der Jugendarbeit.2 3 Als politischer Arm der Grauen Wölfe fungiert die faschistische Partei MHP (Milliyetçi Hareket Partisi), welche mit Erdogans AKP die Mehrheit im türkischen Parlament stellt. Mit der MHP sind die Grauen Wölfe nicht nur gut in das politische System eingebunden, sie können wie die DITIB als verlängerter Arm des türkischen Staates außerhalb der Türkei angesehen werden. Mit ca. 15.000 Mitgliedern sind sie eine der größten rechtsextremen Organisationen in Deutschland. DITIB Funktionäre bekennen sich immer wieder zu den Grauen Wölfen.4

Es ist zu erwarten, dass insbesondere kurdische, armenische und jüdische Jugendliche diskriminiert werden, sollte DITIB anerkannter Träger der freien Jugendhilfe werden. Die DITIB leugnet, wie der türkische Staat und sein Präsident Erdogan, den Völkermord an den Armenier:innen. Funktionäre und Amtsträger der DITIB äußerten sich in sozialen Netzwerken in der Vergangenheit häufig antisemitisch.5 6

Zusammengefasst ist die DITIB eine Institution, die aus einer Diktatur gesteuert wird, die eine große Nähe zu Rechtsextremen Gruppierungen aufweist, deren Funktionäre häufig durch antisemitische, kurdenfeindliche und volksverhetzende Äußerungen aufgefallen sind. Die DITIB darf kein anerkannter Träger der freien Jugendhilfe werden!

Bei Rückfragen erreichen Sie FED-MED NRW unter info@fed-med.de

Föderation der freiheitlichen Gesellschaft Mesopotamiens in NRW e.V. (FED-MED NRW)
Erklärung vom 04.02.2022


1https://www.welt.de/politik/deutschland/article230775615/Ditib-UID-Graue-Woelfe-Gipfeltreffen-der-Erdogan-Lobby-in-Ankara.html

2https://www.deutschlandfunk.de/graue-woelfe-in-deutschland-der-traum-vom-grosstuerkischen-100.html

3https://www.deutschlandfunk.de/tuerkische-rechtsextremisten-graue-woelfe-auch-in-100.html

4https://jungle.world/artikel/2021/46/verband-der-einzelfaelle

5https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Antisemitismus-bei-Social-Media-Profilen-von-DITIB-Vorstaenden,hallonds69680.html

6https://islamische-zeitung.de/niedersachsen-prozess-gegen-frueheren-ditib-vorsitzenden-wegen-volksverhetzung/

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